Aurum metallicum, das Blattgold (Aur.)
GEMÜT:
Aurum-PatientInnen sind bereits im Kindesalter sehr ernste, erwachsen wirkende und gewissenhafte Persönlichkeiten mit einem großen Anspruch an sich und ihre Leistungen. Ähnlich wie Nux vomica sind sie echte Workaholics. Doch diese Ansprüche sind meist so hoch, dass sie diesen irgendwann nicht mehr gerecht werden können, da sie es auch nicht schaffen, Verantwortung abzugeben und sich dann aber schwere Selbstvorwürfe machen. Perfektionismus und Härte mit sich selbst sind deutlich zu spüren.
Sie haben ein großes Verantwortungsgefühl gegenüber der Familie und ihren Angestellten, da Aurum-Persönlichkeiten häufig in hohen Positionen arbeiten, mit leitender Funktion. Daher gibt es nichts Schlimmeres für diese Menschen, als zum Beispiel ihre Arbeit zu verlieren. Auf einen Schlag verlieren sie ihren ganzen Lebensinhalt und sie fühlen sich plötzlich wertlos und von niemandem mehr gebraucht. Dennoch schreitet die Krankheit schleichend im Verborgenen voran.
Zu Beginn besteht noch sehr viel Wut und Ärger. Doch je weiter die Krankheit fortschreitet, umso mehr werden die PatientInnen melancholisch, depressiv. Aurum ist eines der wichtigsten Mittel bei drohendem Selbstmord. Aurum-PatientInnen leiden still und niemand bemerkt wie tief die nach außen hin starken, ernsten Persönlichkeiten bereits in der Depression stecken und nahe dem Burn out sind.
Typisch sind Abneigung gegen Gesellschaft und das starke Verlangen alleine zu sein, um in Ruhe klassische Musik zu hören. Am allerliebsten hören sie meist theatralische, dramatische Musik wie Barockmusik oder Wagner-Opern, da dies ihnen ein Gefühl von Stärke gibt.
Weiterhin typisch ist, dass diese Menschen sich sehr viel mit ernsthaften Themen wie alter Geschichte beschäftigen können. Dies sieht man bereits bei Kindern, welche das homöopathische Aurum benötigen.
KÖRPER:
Aurum wurde bereits in frühen Jahrhunderten bei depressiven Verstimmungen und Herzbeschwerden verabreicht, damals noch in kleinsten Dosen puren Goldes. Auch heute noch ist Aurum homöopathisch aufgearbeitet eines der wichtigsten Mittel bei Arteriosklerose, Herzinfarkt und Depression.
Die Kopfschmerzen gehen einher mit einem starken Druck. Bei Ärger wird der Kopf der PatientInnen ganz rot, das Blut steigt ihnen in den Kopf und während sie vor Wut schreien, tritt ein bohrender Kopfschmerz auf. Dabei wird den PatientInnen ganz heiß. Schweiß tritt auf der Stirn auf und die Schmerzen sind so heftig, dass sie auf einmal ganz durcheinander sind. In der Brust verspüren sie dabei plötzlich eine unbestimmte Angst.
Die Augen der Aurum-PatientInnen sind sehr empfindlich auf Licht und vor den Augen flackern bunte Punkte. Dabei schmerzen die Augen so, dass sie sich in ein dunkles Zimmer verziehen und die Augen schließen müssen.
Häufig leiden die PatientInnen unter Schmerzen in den Kieferknochen und alle Absonderungen, ob sie nun aus der Nase, dem Mund oder den Ohren kommen, riechen sehr unangenehm und gehen häufig einher mit Eiterung und sogar blutigem Sekret. Auffällig ist auch die starke Schwellung der Lymphknoten und Drüsen im Kopf-Hals-Bereich, die, sobald man sie berührt, sehr stark schmerzen.
Es besteht eine große Neigung für Karies und das Zahnfleisch ist stark entzündet und neigt zu Parodontose. Alle Speisen und Getränke schmecken dabei unangenehm süßlich, faulig auch wenn zum Beispiel das Wasser frisch aus der Leitung kommt.
Aurum-PatientInnen verlangt es häufig nach starken Reizmitteln und sie haben einen sehr großen Durst und Hunger. Wut und Ärger, welche diese Menschen in sich tragen, können sich auf die körperliche Ebene auswirken, so sind Beschwerden mit Leber, Galle und Magengeschwür keine Seltenheit.
Der Stuhl ist meistens eher trocken und sehr hart. Besonders häufig tritt die Verstopfung bei Frauen auf um die Periode herum. Auch kleinere Kinder können über Schmerzen im Bauchraum und über Verstopfung klagen. Dabei sollte immer ein Leistenbruch oder Ähnliches ausgeschlossen werden, da dies zu einer lebensbedrohlichen Situation werden kann.
Nicht nur die Drüsen am Kopf neigen zu Schwellung und Verhärtung, sondern auch die Geschlechtdrüsen. Es kann soweit gehen, dass die Geschlechtsdrüsen zusammenschrumpfen und es dadurch zu Sterilität kommt.
Das Beklemmungsgefühl auf der Brust mit stechenden Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm hinunter ziehen und Atemnot sind typische Beschwerden von Aurum.
Diese PatientInnen geraten schnell außer Atem und besonders in der Nacht kommt ein krampfartiger, trockener Husten dazu. Auffällig ist das ständige, tiefe Einatmen, da die PatientInnen das Gefühl haben, der Brustkorb könne sich nicht weit genug ausdehnen, um genug Luft aufzunehmen. Bewegung bessert hierbei die Symptomatik.
Neben dem Beklemmungsgefühl wird auch der Herzschlag unangenehm stark empfunden und fast immer leiden die PatientInnen im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung an Bluthochdruck oder anderen Herzbeschwerden. Dabei empfinden die PatientInnen immer eine große Angst in der Brust und vor allem das Steigen von Treppen verschlimmert diesen Zustand der Angst.
Rheumatische Beschwerden und Knochenerkrankungen gehören ebenfalls zum Arzneimittelbild von Aurum. Besonders in der Nacht schmerzen die Gelenke sehr stark und auch hier kommt es zu Verhärtungen und Schwellung der Gelenke. Die Schmerzen werden als ein unangenehmes Stechen empfunden.
ALLGEMEIN:
Aurum-PatientInnen sind von Natur aus eher hitzige, temperamentvolle Persönlichkeiten, die leicht schwitzen. Besonders auffällig ist der unangenehm riechende Fußschweiß. Wird dieser unterdrückt, wandert die Krankheit häufig auf tiefere Ebenen und kann Beschwerden wie Rheuma oder Herzbeschwerden verschlimmern. Dennoch reagieren sie äußerst empfindlich auf kalte Anwendungen
Die hart arbeitenden Personen leiden zudem oft unter Schlafstörungen und wenn sie endlich schlafen können, plagen sie schlimme Alpträume.
Die Beschwerden verschlimmern sich durch Ärger und Zornesausbrüche aber auch durch traurige Ereignisse. In der Nacht und bei Kälte leiden die PatientInnen besonders unter ihren Beschwerden und Genussmittel wie Kaffee und Alkohol werden nicht vertragen, obwohl ein Verlangen danach besteht.
Gebessert werden die Beschwerden durch warme Anwendungen, aber auch durch frische Luft und Bewegung. In manchen Fällen tut diesen Personen auch ein kaltes Bad gut. Ruhe und klassische Musik bessern immer den Gemütszustand von Aurum-PatientInnen.
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