Bacillinum burnett (Nosode der humanen Tuberkulose, Bac.)
Erkranktes Gewebe aus einer tuberkulösen Lunge des Menschen
GEMÜT:
Bacillinum ist sehr eng mit Tuberculinum verwandt. Wenn Tuberculinum nicht richtig wirkt, sollte man sich Bacillinum genauer ansehen. Es sind sehr unruhige PatientInnen, vor allem in der Nacht. Meist gutmütige, fröhliche, etwas rundlichere Kinder, die aber aus Eifersucht schnell gereizt erscheinen können. Bacillinum-PatientInnen ziehen sich dann eher zurück und sind beleidigt. Das mürrische Verhalten findet man bei Tuberculinum eher nicht, dafür aber eine ausgeprägte Aggressivität.
Bacillinum kann man als abgeschwächtes Tuberculinum sehen, es ist nicht so neugierig, nicht so aggressiv.
Im Gegensatz zu Tuberculinum sind Bacillinum-Kinder eher schüchtern und zurückhaltender. Es fällt ihnen schwerer, direkt auf Fremde zuzugehen.
Obwohl Bacillinum-PatientInnen sehr gerne Neues kennenlernen und den Reisedrang besitzen, so haben sie doch auch immer Angst vor Neuem.
Bei beiden Arzneimittelbildern ist eine große Angst vor Hunden und Katzen zu finden, aber auch vor Geistern und Monstern. Die Bacillinum-PatientInnen haben aber keine schlimmen Alpträume und keinen Nachtschreck (Pavor nocturnus). Die Kinder weinen und schreien nachts meist nur sehr laut im Schlaf, lassen sich dann aber leicht aufwecken und sind ansprechbar.
Die Bacillinum-Kinder entwickeln sich viel langsamer als die in jedem Bereich besonders hastigen Tuberculinum-Kinder.
KÖRPERLICH:
Bacillinum hat einen starken Bezug zum Atmungstrakt, aber auch, und das stärker als Tuberculinum, zu Hauterkrankungen.
Während der/die PatientIn unter Spannungskopfschmerz leidet, ist er/sie sehr reizbar oder auch melancholisch. Er/Sie zieht sich zurück und will in Ruhe gelassen werden. Der Schmerz sitzt tief im Kopf und ist drückend.
Häufig findet man bei jungen PatientInnen bereits Haarausfall oder Schuppenflechte. Aber auch eine vermehrte Körperbehaarung schon seit der Geburt spricht für Bacillinum.
Ekzeme oder Hautpilz können am ganzen Körper auftreten.
Eine ständige Schnupfnase ist häufig vorhanden, da sich die Kinder sehr rasch erkälten. Die Erholungsphasen dauern meist sehr lange.
Die Zunge der Kinder ist hellrot und nachts knirschen sie mit den Zähnen. Allgemein sind die Kinder sehr empfindlich, was ihre Zähne betrifft. Ganz typisch ist, dass die Zähne bei Wind schmerzen.
Bacillinum hat bei Atemwegserkrankungen eine sehr starke Schleimbildung, fast immer mit Eiterbildung. Dem/Der PatientIn fällt es sehr schwer, den Schleim abzuhusten und in der Nacht leidet er/sie unter Atemnot und Erstickungsanfällen. Das Schleimrasseln der Lunge ist gut zu hören.
Zum Magen-Darm-Trakt hat Bacillinum auch einen sehr starken Bezug. Früh am Morgen leiden die Kinder unter plötzlichen Bauchschmerzen mit Durchfall, noch ehe sie etwas gegessen haben. Aber auch Verstopfungen und Koliken - immer mit übelriechender Flatulenz - treten bei Kindern gehäuft auf.
An den Gelenken können tuberkulöse Entzündungen und Abszesse entstehen. Häufig ist das linke Knie betroffen und der/die PatientIn klagt über Schmerzen beim Gehen.
ALLGEMEIN:
Bacillinum-PatientInnen trinken sehr gerne Alkohol und haben eine starke Abneigung gegen Fleisch, vor allem Hühnerfleisch. Sie essen gerne pikant, salzig und auch gerne sauer.
Die PatientInnen trinken zudem sehr gerne Milch.
Sie schwitzen besonders in der Nacht am ganzen Rücken.
Die Verschlimmerungszeit ist charakteristischerweise nachts, aber auch am frühen Morgen.
Der Schlaf ist daher nicht sehr tief und unruhig. Die PatientInnen träumen sehr viel und sind am Morgen meist unausgeschlafen.
Kalte Luft vertragen Bacillinum-PatientInnen gar nicht.
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