Carbo animalis (Tierkohle; Carb-an.)
GEMÜT:
Carbo animalis passt besonders gut zu älteren Menschen, die durch schwere Krankheit stark geschwächt sind.
Die extreme Schwäche ist eigentlich das Hauptcharakteristikum von Carbo animalis.
Die Vitalität der PatientInnen hat nachgelassen und sie ziehen sich immer mehr aus dem aktiven Leben zurück. Die moderne Welt macht ihnen Angst und sie fühlen sich überfordert.
Sie leben für sich und hängen in ihren Gedanken der Vergangenheit nach. Nichts bringt ihnen mehr Freude und sie fühlen sich verlassen und einsam. Doch sie wollen auch alleine sein und jeglicher Versuch, sie aufzumuntern, scheitert.
In der Nacht werden sie von Alpträumen und Angstzuständen geplagt.
Es passt aber auch sehr gut zu Frauen, die starke Beschwerden mit dem weiblichen Geschlechtstrakt haben. Die Patientinnen sind sehr schwach. Der Kreislauf versagt immer wieder und sie können sich kaum erheben. Auch diese Frauen wollen ihre Ruhe und ziehen sich in die Einsamkeit zurück.
KÖRPER:
Hauptbeschwerde von Carbo animalis ist die große Erschöpfung und Schwäche.
Der Kopf scheint in tausend Teile zersprungen zu sein und über den Augen empfinden die PatientInnen einen unangenehmen Druck.
Ihnen ist oft schwindlig und sie bekommen sehr rasch Nasenbluten. Alles scheint sich zu drehen und die PatientInnen können nicht mehr richtig zuordnen, woher zum Beispiel Geräusche kommen.
Der Magen fühlt sich leer und schwach an und die Verdauung funktioniert nicht richtig. Die PatientInnen leiden unter Blähungen, Sodbrennen und Koliken. Der Magen scheint förmlich zu brennen.
Carbo animalis kann äußerst hilfreich bei Nahrungsmittelvergiftungen sein.
Bei schwangeren Frauen tritt besonders in der Nacht heftige Übelkeit auf.
Die Monatsblutung schwächt die Frauen so sehr, dass sie sich hinlegen müssen. Meist dauern die Blutungen sehr lange und kommen in recht kurzen Zyklen. Besonders am Morgen ist der Blutfluss sehr stark (vgl. Sepia, Borax).
Ein weiteres Charakteristikum von Carbo animalis ist die Schwellung und Verhärtung aller Drüsen, meist begleitet von brennenden und stechenden Schmerzen. Es besteht eine große Neigung zu Krebs, besonders im Brustbereich – die Knoten können zuerst gutartig sein.
Geschwürbildungen in der Gebärmutter oder in der Lunge gehen meist einher mit stechenden Schmerzen und fauligen, grünlichen Absonderungen und Kältegefühl im Gebärmutter- oder Brustbereich.
Jede körperliche Anstrengung verschlimmert den Erschöpfungszustand der PatientInnen sofort. Die Muskulatur und die Gelenke sind zu schwach. Die PatientInnen knicken leicht ein und können nicht lange stehen.
Zudem können die PatientInnen noch unter Gürtelrose, Hautausschlägen und häufiger Geschwürbildung mit starker Eiterbildung leiden.
ALLGEMEIN:
Carbo animalis-PatientInnen sind eiskalt, wenn man sie berührt.
In der Nacht schwitzen sie jedoch sehr stark. Die Schweiße riechen sehr unangenehm, verfärben die Bettwäsche gelb und schwächen die PatientInnen noch mehr.
Die Beschwerden verschlimmern sich beim Essen, durch kalte Luft und durch kleinste Berührungen.
Allerdings tut es den PatientInnen gut, wenn sie ihre Hand auf die schmerzhafte Stelle legen. Am Abend und beim Liegen auf der rechten Seite werden die Symptome ebenfalls schlimmer.Körperabsonderungen jeder Art schwächen die PatientInnen noch mehr, sei es durch Blutverlust, Menstruation, Schweiß oder gar das Stillen der Kinder.
Alle Arten von Wärme bringen Besserung, sei es durch eine Wärmflasche, Aufenthalt in einem warmen Zimmer oder das Einhüllen in warme Decken.
Fettes Essen und Milch werden nicht vertragen und auch abgelehnt, ebenso wie Zigaretten.
Nach Alkohol haben Carbo animalis-PatientInnen allerdings großes Verlangen. |