Lilium tigrinum (die Tigerlilie, Lil-t.)
gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae), Vorkommen in China und Japan
GEMÜT:
Lilium tigrinum-PatientInnen sind sehr empfindliche, ängstliche Personen mit wenig Selbstwertgefühl. Sie vertrauen nur sehr wenigen Menschen und haben häufig das Gefühl, von anderen kritisiert und beleidigt zu werden. So sehr sie aber von anderen Personen Wertschätzung und Achtung fordern, so kümmern sie sich aber um andere selten bis gar nicht und erkennen die Arbeit anderer kaum an. Alles wird negativ aufgefasst, da diese PatientInnen zu Pessimismus neigen.
Daraus resultiert eine gereizte Stimmung und die PatientInnen rasten teilweise aus, schmeißen mit Gegenständen um sich und fluchen lautstark. Hinterher bereuen es die Betroffenen sehr oft, da Lilium tigrinum-PatientInnen zum Teil tief religiös sind. Zudem sind die PatientInnen typischerweise sehr nahe am Wasser gebaut, teilnahmslos und apathisch.
Auf der anderen Seite sind sie sehr ruhelos, immer in Hektik und beschäftigt ihre Arbeit zu verrichten. Diese Personen machen sehr viele Dinge auf einmal, doch ohne Plan, so dass das Gefühl entsteht, mit der Arbeit nicht hinterher zu kommen. Diese Unruhe und Rastlosigkeit beruht darauf, dass sich die Betroffenen von ihren erotischen Phantasien ablenken wollen.
Charakteristisch ist die große Furcht vor dem Alleinsein, davor verrückt zu werden oder unheilbar krank zu sein. Die PatientInnen sind hypochondrisch veranlagt.
KÖRPER:
Die Hauptbeschwerden von Lilium tigrinum ähneln sehr denen von Sepia und treten vor allem im weiblichen Geschlechtsapparat auf.
Der Kopf fühlt sich heiß und schwer an. Besonders in aufgeheizten Räumen treten Probleme auf und den PatientInnen wird rasch schwindelig. Typisch sind die Schmerzen, die ständig von einer Stelle zur anderen wandern, ähnlich wie bei Kalium bichromicum.
Im Magen besteht das typische Hungergefühl, ähnlich wie bei Sepia und die PatientInnen fühlen sich stark aufgebläht an, als würde etwas Schweres im Magen liegen.
Ganz charakteristisch ist das herabziehende Gefühl in den Eingeweiden. Langes Stehen verschlimmert das herabdrängende Gefühl und die PatientInnen müssen sich setzen. Die Beine müssen sie ebenfalls übereinander schlagen, um dem Gefühl entgegen zu wirken, dass die Eingeweide herausfallen könnten.
Das Herabdrängen wirkt sich auch auf das Harn- und Stuhlverhalten aus. Die PatientInnen haben ständig das Bedürfnis, Stuhl abzusetzen. Der Druck im Rektum und in der Blase ist sehr unangenehm, besonders in den frühen Morgenstunden. Der Stuhl ist dabei häufig dünnflüssig und er kann mit Schleim und Blut vermengt sein. Der Harn ist heiß und von trüber, weißlicher Farbe.
Der große Unterschied von Lilium tigrinum zu Sepia ist das gesteigerte sexuelle Verlangen, was Sepia eher fehlt. Ein Gebärmuttervorfall und das ständige Bedürfnis, die Organe festhalten zu müssen, sind hingegen sehr ähnlich, nur dass die Schmerzhaftigkeit von Lilium tigrinum heftiger ist.
Die Menstruation fließt auffälligerweise nur dann, wenn die Patientinnen herumgehen und kommt meist zu früh und eher spärlich. Teilweise riechen die Blutungen etwas unangenehm. In der Nacht besteht kein Menstruationsfluss. Zwischen den Blutungen kommt es zu bräunlichem, scharfem Ausfluss und die Schamlippen sind gerötet und brennen.
In der Brust empfinden die PatientInnen ein Engegefühl, wie eingeklemmt (vgl. Cactus grandiflorus). Außerdem scheint das Herz übervoll mit Blut und kurz vor dem Platzen, was zudem ein unangenehmes Pulsieren im ganzen Körper hervorruft. Heftig stechende Schmerzen und eine unangenehme Kälte werden vor allem in der linken Brust empfunden. Allgemein treten die Beschwerden bei Lilium tigrinum eher auf der linken Seite auf.
Die Extremitäten sind schwach und in den Fingern und Sprunggelenken tritt ein stechender Schmerz auf. Zudem brennen die Fußsohlen und die Handinnenflächen mit kaltem Schweiß.
ALLGEMEIN:
Der Schlaf von Lilium tigrinum ist wenig erholsam und die PatientInnen leiden unter heftigen Alpträumen. In ihrem Kopf fliegen die Gedanken nur so umher und sie kommen nicht zur Ruhe.
Die eher warmblütigen PatientInnen neigen im Fieber zu großer Hitze und Müdigkeit, besonders in der Mittagszeit. Auch hier wird das Pulsieren im ganzen Körper deutlich empfunden.
Allgemein vertragen die PatientInnen Hitze nur sehr schlecht. Allein ein warmer Raum kann die PatientInnen schon in eine Ohnmacht treiben.
Alle Beschwerden verschlimmern sich vor allem abends, so gegen 17 bis 20 Uhr, aber auch in der Nacht, nach dem Essen und nach der Menstruation. Trost ist den PatientInnen sehr unangenehm und auch das Liegen auf der rechten Seite und zu langes Stehen bereitet Beschwerden.
Körperliche Betätigung und frische Luft hingegen tun den PatientInnen gut, ebenso wie das Hinsetzen und notfalls auch Druck mit der Hand auf die Geschlechtsteile, um beispielsweise einen Vorfall der Gebärmutter zu verhindern.
Es besteht ein großes Verlangen nach Fleisch und Lilium tigrinum-PatientInnen sind sehr durstig. Sie trinken sehr viel und vor allem häufig. Brot und Kaffee werden eher vermieden.
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