Lyssinum, aus dem Speichel eines tollwütigen Hundes (Lyss.)
die Tollwutnosode
GEMÜT:
Lyssinum ist als Tollwutmittel ein sehr heftiges homöopathisches Mittel mit sehr charakteristischen Symptomen. Die Beschwerden treten vor allem im nervalen Bereich auf. Daher sind im ZNS und VNS auch die auffälligsten Symptome zu finden. Es bestehen große Ängste, vor allem davor verrückt zu werden oder allein gelassen zu werden. Ganz charakteristisch sind auch die Angst vor fließendem Wasser, großen Menschenmengen, engen Räumen und vor Hunden. Selbst das Denken an Flüssigkeiten ruft schon Angstzustände hervor.
Die PatientInnen haben ein sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden und fühlen sich schnell bedroht und ungerecht behandelt. Sie reagieren darauf mit heftigen Zornesausbrüchen und großer Zerstörungswut. Geraten Lyssinum-PatientInnen in Wut, empfinden sie teilweise sehr heftige, aggressive Impulse, den Menschen verletzen oder sogar töten zu wollen, der Ihnen das Leid zugefügt hat. Sie ziehen sich daher gerne in eine Art Isolation zurück. Doch haben sich die Betroffenen wieder beruhigt, empfinden sie große Reue.
Lyssinum-PatientInnen können unter Epilepsie leiden. Die Krämpfe werden vor allem durch glitzernde Gegenstände, sehr helles Licht und durch Anblick von fließendem Wasser ausgelöst. Wichtig ist auch noch das unter Umständen auftretende abnormale Sexualverhalten dieser PatientInnen.
KÖRPER:
Lyssinum-PatientInnen leiden sehr häufig unter Kopfschmerzen. Vor allem in der Stirn wird ein bohrender Schmerz empfunden.
Ganz auffällig sind die starke Speichelproduktion und das ständige Schlucken bei Halsschmerzen (vgl. Lac-caninum und Mercurius). Der Mund fühlt sich trocken und klebrig an, doch trinken die PatientInnen Wasser, fangen sie an zu würgen, mit krampfhaften Verengungen der Speiseröhre. Manchmal kann man sogar das typische Symptom des Schaums vor dem Mund wie bei Tollwut sehen. Im Mund scheint alles anzuschwellen und Betroffenen haben das Gefühl, zu ersticken.
Die PatientInnen leiden häufig unter Durchfall mit unwillkürlichem Abgang von wässrigem Stuhl und Harn. Besonders gegen Abend machen die Verdauungsbeschwerden Probleme.
Ganz charakteristisch, was als Leitsymptom für Lyssinum angesehen werden kann, ist der sofortige, unwillkürliche Harn- oder auch Stuhlabgang nach dem Anblick oder Geräusch von fließendem Wasser.
Bei Lyssinum-Männern können Beschwerden mit dem Samenerguss auftreten und die Hoden können atrophieren. Lyssinum-Frauen sind sehr empfindlich und Menstruation und Koitus sind sehr schmerzhaft, da die Genitalschleimhaut sehr trocken ist.
Krämpfe treten vor allem in der Atemmuskulatur auf und die PatientInnen atmen sehr unregelmäßig bzw. stoßweise. Dazu kann immer wieder Hyperventilation oder hechelnde Atmung auftreten.
ALLGEMEIN:
Die Beschwerden verschlimmern sich charakteristischerweise durch den Anblick oder das Geräusch von fließendem Wasser. Selbst Denken an Flüssigkeiten kann unter anderem Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Sonneneinstrahlung, Zugluft, Autofahren und Gemütsbewegungen können ebenfalls verschlechternd auf die Beschwerden wirken.
Sanfte Massagen hingegen tun den Betroffenen gut. Die PatientInnen haben eine große Abneigung gegen Wasser, Äpfel und fettige Speisen. Fleisch vertragen die Personen ebenso nicht so gut. Nach salzigen Speisen oder Schokolade hingegen haben sie großes Verlangen. |