Magnesium phosphoricum, Magnesiumphosphat (Mag-p.)
GEMÜT:
Magnesium phosphoricum ist vor allem bei Kindern von Bedeutung, die unter Zahnungsbeschwerden leiden. Häufig treten Krämpfe auf, was für Magnesium typisch ist. So nimmt man zum Beispiel konventionell auch Magnesiumtabletten gegen Wadenkrämpfe.
Die Kinder jammern sehr viel, weinen und haben dabei ständig Schluckauf.
Allgemein sind Magnesium phosphoricum-Patienten schwache, eher ruhige und zurückhaltende Patienten, die sehr müde, erschöpft und ausgemergelt sind durch ihre Krankheit.
Das denken fällt ihnen schwer und häufig treten Verdauungsbeschwerden auf.
Es besteht aber auch eine große Nervosität und die Patienten fürchten sich besonders vor Kälte, insbesondere kaltem Wasser und vor Schmerzen. Auffällig ist auch das Bedürfnis nach Sicherheit. Die Kinder schreien, wenn man ihnen zum Beispiel die Decke wegnimmt, teils wegen der Kälte aber auch weil ihnen eine Art „Schutzhülle“ weggenommen wurde.
KÖRPER:
Hauptthema bei den Magnesia-Mitteln sind die Krämpfe, besonders in den Waden, die zumeist mit starken Schmerzen einhergehen. Besonders betroffen ist die rechte Körperhälfte.
Typisch für Magnesium phosphoricum ist der sich ständig ändernden Schmerzcharakter (vgl. Lac caninum und Pulsatilla). Mal sind die Schmerzen stechend, schießend dann wieder bohrend und schneidend immer plötzlich auftretend mit verschiedenen, ständig wechselnden Lokalisationen am ganzen Körper.
Kopfschmerzen beginnen am Hinterkopf und erstrecken sich dann über den ganzen Kopf (vgl. Sanguinaria). Besonders geistige Anstrengung ruft diesen Stress- und Verspannungskopfschmerz hervor. Typisch ist auch das Gefühl, als würde sich im Schädel alles erweichen woraufhin das flüssige Gehirn im knöchernen Schädel hin und her schwappen kann.
Die Augen tränen, sind heiß und die Umwelt verschwimmt vor ihren Augen. Um das Auge herum treten Zuckungen, besonders der Lider, auf. Auch die Ohren schmerzen stechend.
Halsschmerzen gehen immer einher mit einem steifen Nacken, Schüttelfrost und stechenden Schmerzen im Hals. Häufig sind die rechten Mandeln geschwollen und schmerzhaft.
Magenbeschwerden gehen fast immer einher mit Krämpfen, Übelkeit und Brechreiz. Die Patienten haben dabei das Gefühl, als wäre ihr Bauch eng zusammengeschnürt und sie müssen den Inhalt herauswürgen. Während der Übelkeit haben sie immer ein besonders großes Verlangen nach kalten Getränken.
In den Därmen sammelt sich sehr viel Gas an, wodurch Krampfschmerzen entstehen und die Patienten müssen sich qualvoll zusammenkrümmen vor lauter Schmerz. Sanftes Massieren der Bauchdecke oder fester Druck entspannen den aufgeblähten Bauch etwas.Enge Kleidung hingegen verstärkt nur das Gefühl von Zusammenschnürung und ruft Würgereiz hervor.
Magnesium phosphoricum-Frauen leiden zudem noch unter Krampfkoliken kurz bevor die Menstruation beginnt. Dabei schwellen zusätzlich die Brüste an und erst wenn die Blutung einsetzt lassen die Krämpfe nach (vgl. Lachesis und Zincum metallicum).
Der Husten von Magnesium phosphoricum ist meist sehr trocken und die Patienten verkrampfen sich, bis hin zum heftigem Würgen während dem Husten. Vor allem wenn sie sich niederlegen beginnt der Krampfhusten mit einem Kitzeln im Hals. Eine typische Erkrankung ist der Keuchhusten. Rachen- und Luftröhre sind sehr empfindlich und wund. Auch asthmatische Beschwerden mit Verkrampfung der Bronchien sind typisch.
Krämpfe und Zittern in den Händen und Füßen treten gehäuft auf und auch hier sind die Schmerzen von stechendem Charakter. Die Muskulatur ist schwach ausgebildet und so treten besonders bei feinmotorischen Tätigkeiten Muskelkrämpfe auf. Ganz typisch ist der Schreibkrampf bei Kindern.
ALLGEMEIN:
Magnesium phosphoricum-Patienten zeigen selten hohes Fieber. Die Patienten leiden vermehrt an Schüttelfrost und Kälteschauern, die den Rücken hinauf und hinunter laufen.
Der allgemeine Schmerzcharakter ist stechend und ähnlich wie bei Belladonna treten die Beschwerden plötzlich auf und verschwinden ebenso plötzlich wieder.
Die Beschwerden treten gehäuft auf der rechten Seite auf und verschlimmern sich bei Kälte und kalten Anwendungen, bei Berührungen und Anstrengung. Typischer Verschlimmerungszeit ist morgens zwischen 10 und 11 Uhr und gegen Abend zwischen 16 und 17 Uhr. Essen und Trinken von kalten Getränken tut den Patienten bei akuten Geschehen ebenfalls nicht gut. Zahnungsbeschwerden ohne Fieber treten gehäuft bei Magnesium phosphoricum-Kindern auf und gehen häufig einher mit Zittern und Krämpfen.
Eine Besserung wird hervorgerufen durch Druck und Hitze. Auch sanftes Reiben und sich Zusammenkrümmen bei Bauchkrämpfen lindert die Beschwerden.
Allgemein tun ein Spaziergang im Freien und wärmende Umschläge gut. |