GEMÜT:

Bei der Prüfung des homöopathischen Arzneimittels Malandrinum wird in der Literatur eine extreme Konzentrationsschwäche der Prüflinge beschrieben und eine starke geistige Verwirrung. Das Denken fällt sehr schwer und die Patienten entwickeln eine totale Abneigung gegen jegliche Form von Denkarbeit.

Patienten, die Malandrinum benötigen, sollten daher folgende Geistes- und Gemütsymptome aufweisen: schwache Gedächtnisleistung, Beschwerden sich an gerade Gehörtes oder Gesehenes zu erinnern und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Patienten wirken sehr durcheinander, als wären sie nicht ganz bei der Sache. Melancholie und ständige Müdigkeit unterstreichen noch die Abneigung gegen jede Form von Arbeit.

KÖRPER:

Das charakteristischste Symptom für Malandrinum sind die Hautbeschwerden. Ähnlich wie bei der Mauke selbst treten bei den Patienten heftig juckende, ein öliges Sekret absondernde Krusten auf. Die Haut neigt zu Schuppenbildung und Ekzemen, die fast immer ein honiggelbes, dicklich klebriges Sekret absondern.

Diese Hautausschläge können am ganzen Körper auftreten, im Gesicht, am Rücken und selbst an den Genitalschleimhäuten. Aber auch die Körperabsonderungen wie Speichel, Nasenausfluss, Vaginalausfluss, Ohrenschmalz und auch der Stuhl können von dicklicher, eitrig gelblicher Konsistenz sein, häufig mit Blut vermischt.

Die Kopfschmerzen treten häufig in Verbindung mit Rückenschmerzen und Nackenverspannung auf und ziehen vom Hinterkopf in die Stirn. Der Kopf juckt und schuppt und die Patienten fühlen sich wie erschlagen. Zudem tritt häufig Übelkeit mit galligem Erbrechen auf und die Patienten frieren sehr stark.

Das Gesicht kann geschwollen aussehen und die Haut juckt oder brennt sehr stark. Herpes um die Lippen juckt, brennt und sondert ebenfalls honiggelbes Sekret ab. Auch die Zunge ist gelb belegt, rissig und geschwollen. Der Mundgeruch ist häufig sehr unangenehm.

Viele Beschwerden, wie zum Beispiel eine eitrige Mandelentzündung, treten zunächst nur auf der linken Seite auf und wandern dann auf die rechte Seite. Der Hals kratzt dabei, fühlt sich wund an und eitrige Klumpen sitzen im Rachen. Schlucken ist nicht schmerzhaft.

Das Zahnfleisch ist ebenfalls sehr empfindlich, entzündet sich leicht, schwillt an, ist gerötet und blutet rasch.

Der Stuhl bei Malandrinum-Patienten wechselt zwischen Durchfall und Verstopfung. Gelblich schleimiger oder dünnflüssiger, brauner Durchfall hat oft Blut mit dabei und riecht aasig. Vor allem am Morgen sind die Durchfälle sehr scharf. Besonders Malandrinum-Kinder haben einen ganz wunden Hintern und trocknen sehr rasch aus. Die Stühle kommen eher unwillkürlich, da kein Stuhldrang besteht.

Gelblicher bis grünlich, bräunlicher Vaginalausfluss mit unangenehm fauligem Geruch kann ebenfalls ein Symptom von Malandrinum sein.

Starke Rückenschmerzen vor allem unter dem linken Schulterblatt und in der Steißbeingegend sind typisch. In den Sprunggelenken besteht eine Bänderschwäche und die Patienten knicken häufiger um. Langes Gehen oder Stehen strengt die Patienten sehr an und sie müssen die Füße hoch lagern.
Typisch für Malandrinum sind die Hautausschläge an den Unterarmen und an den Beinen, wie die eigentliche Mauke der Pferde auch auf die unteren Gliedmaße beschränkt ist.

Die Haut ist fettig oder sehr trocken. Sie neigt zu brennenden, juckenden Ekzemen und Akne mit klebrigen Sekretabsonderungen und Krustenbildung. Die Heilung ist sehr langwierig. Auf der Kopfhaut treten häufig starke Schuppenbildung mit heftigem Juckreiz auf und die Haut an den Füßen neigt zu Blasenbildung und schuppt ebenfalls immer wieder ab.
Hände und Füße sind rissig und blutige Wunden neigen zu Eiterung.

ALLGEMEIN:

Die Schweiße bei Malandrinum-Patienten sind ebenfalls ölig und riechen aasig. Vor allem an den Füßen tritt reichlich Schweiß auf und sobald die Füße warm werden jucken und brennen sie heftig.

Der Schlaf ist sehr unruhig und die Patienten grübeln viel über Ärger oder über Streit in ihrem Alltag nach und lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie sind daher meist sehr unausgeschlafen.

Die Beschwerden werden vor allem bei kaltem Wetter und durch Waschen, Baden und sogar durch das Trinken von Wasser verschlimmert. Da Wasser Übelkeit hervorruft ist bei heftigem Durchfall auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da die Patienten von sich aus eher nicht trinken.