Muriaticum acidum, die Salzsäure (Mur-ac.)
Auch als Acidum muriaticum oder Acidum chloratum bekannt
GEMÜT:
Große Schwäche mit Bewusstlosigkeit und Stöhnen ist ein Hauptthema von Muriaticum acidum. Den PatientInnen fällt es in der Krankheit sehr schwer, aufrecht im Bett zu sitzen. Schlaff hängen sie in den Kissen und wollen ihre Ruhe haben.
Allgemein sind die Personen eher von der ruhigen und zurückhaltenden Art. Sie halten sich lieber im Hintergrund und hängen ihren eigenen Gedanken nach.
Oft überkommt sie eine regelrechte Gedankenflut, an was sie alles noch zu denken haben und im Kopf der Patienten herrscht ein großes Chaos. Auf Störung reagieren sie dann sehr missmutig und gereizt.
Muriaticum acidum-Patienten machen ihre Probleme am liebsten mit sich selber aus. Sind sie krank ziehen sie sich zurück und leiden still vor sich hin. Reden ist nicht ihre Stärke.
Untertags überkommt die Patienten eine unbestimmte Furcht unter anderem vor Krankheit. Furcht, Unruhe und Nervosität machen sich durch ständiges herumspielen und kneten mit den Händen bemerkbar.
KÖRPER:
Muriaticum acidum hat einen starken Bezug zu septischen Prozessen mit stark brennenden, ätzenden Ausscheidungen und Schmerzen.
Kopfschmerzen treten vor allem im Hinterkopf auf, wenn die Patienten auf der rechten Seite liegen. Alles fühlt sich bleischwer an und jedes Geräusch wird als extrem unangenehm empfunden.
Zudem haben sie das Gefühl, als würde das Gehirn erdrückt werden und Übelkeit steigt den Patienten langsam bis zur Kehle hinauf. Druck ablassen durch Gähnen oder Aufstoßen bessert den Schmerz.
Teilweise wird den Patienten dabei schwummrig vor den Augen.
Alle Schleimhäute sind trocken und fühlen sich durch die Säure gereizt an.
Die Augen, die Nase, alles brennt und die empfindliche Schleimhaut neigen rasch zu Blutungen.
Sommersprossen sieht man sehr häufig bei Muriaticum acidum-Patienten. Außerdem neigt die Haut zu Trockenheit und Mitessern.
Die Zunge ist trocken und geschwollen, fühlt sich schwer an und weist an den Rändern kleine Pusteln auf mit einem weißlichen Belag. Auch das Zahnfleisch ist geschwollen und es können Aphten auftreten. Allgemein weisen die Schleimhäute eine starke Neigung zu Geschwüren auf. Die Zähne sind gelb verfärbt und die Patienten riechen sehr unangenehm aus dem Mund.
Schlucken fällt den Patienten sehr schwer und löst Krämpfe im Kehlkopf aus und Atemnot. Selbst die Rachenschleimhaut ist stark geschwollen, gerötet und wund.
Charakteristisch ist die große Abneigung gegen Fleisch. Allein der Anblick von Fleisch ruft schon Übelkeit hervor. Ansonsten können Heißhungerattacken auftreten und die Patienten haben fast immer sehr großen Durst.
Acidum muriaticum-Patienten leiden unter unwillkürlichem Stuhlabgang, dabei haben die Patienten meistens Durchfall. Begleitet wird der Durchfall von übelriechender Flatulenz.
Die Analgegend ist äußerst empfindlich, schmerzt, juckt und ist wund. Besonders bei schwangeren Frauen treten Hämorrhoiden auf, die bläulich verfärbt sind, stechend schmerzen und sehr empfindlich auf Berührungen reagieren.
Auffällig ist auch der unwillkürliche Stuhlabgang während dem Urinieren.
Dies kommt dadurch zustande, dass die Blasenmuskulatur sehr geschwächt ist und die Patienten pressen müssen um Urin auszuscheiden. Dabei kommt es ebenfalls zum Abgang der Stühle und im schlimmsten Fall kann es zu einem Analprolaps (Vorfall der Analschleimhaut) kommen.
Die Haut neigt zu Geschwüren und Hautekzemen mit Pusteln am ganzen Körper. Dabei ist die Haut sehr empfindlich, juckt extrem und weißt rötliche, kleine, runde Flecken auf.
Auch Hautpilz ist eine häufige Erscheinung bei Muriaticum acidum.
ALLGEMEIN:
Der Schlaf von Muriaticum acidum-Patienten ist sehr tief, fast schon wie Bewusstlosigkeit, jedoch auch sehr unruhig. Die Patienten stöhnen und sprechen im Schlaf, sind aber nicht ansprechbar. Teilweise glaubt man die Patienten schlafen, doch auch im wachen Zustand murmeln und stöhnen die Patienten vor sich hin sind aber in ihrer Benommenheit nicht fähig, äußere Reize aufzunehmen.
Das Fieber steigt langsam auf sehr hohe Temperaturen an und ruft eine große Erschöpfung hervor. Die Patienten befinden sich in einer Art Delirium, werfen sich ruhelos hin und her und sind sehr geschwächt. Hände und Füße sind extrem kalt, der Körper an sich ist jedoch stark erhitzt. Typischerweise haben die Patienten keinen Durst.
Die Beschwerden werden schlimmer während der Menstruation, bei Berührung, Kälte, Gehen und beim Wasserlassen. Liegen auf der rechten Seite ruft Schwindel hervor und auch beim Schwitzen geht es den Patienten schlechter.
Besserung tritt auf bei Wärme und langsamer Bewegung. |