Physostigma venenosum (die Kalabarbohne, Phys.)
gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabacea/Leguminosae), Vorkommen im tropischen Westafrika
GEMÜT:
Auf Geistes- und Gemütsebene gibt es beim homöopathischen Mittel Physostigma venenosum sehr wenig Anhaltspunkte. Folgende Gemütssymptome sollten aber beachtet werden.
Während der Erkrankung erscheinen die PatientInnen matt, erschöpft und die Augenlider sind halb geschlossen.
Körperlich scheinen sie stark entkräftet, doch auf geistiger Ebene besteht eine nervöse Grundstimmung und ständig kreisen die Gedanken dieser PatientInnen um wichtige Themen. Sie kommen gedanklich nicht zur Ruhe, können nicht abschalten und müssen ständig über sich, ihr Leben und ihre Aufgaben nachdenken.
KÖRPERLICH:
Die Kopfschmerzen gehen einher mit Schwindel und treten vor allem auf dem Scheitel auf. Die Betroffenen klagen über einen einengenden Schmerz, vor allem über den Augenhöhlen.
Bei Physostigma-PatientInnen besteht eine ausgeprägte Steifheit und Starre, die mit spastischen Krämpfen einhergeht.
Die Augen sind sehr empfindlich, besonders auf Licht, doch in der Dunkelheit können die PatientInnen nicht einmal mehr Schemen wahrnehmen. Die Pupille ist verengt und die Augenlider zucken des öfteren. Allgemein kann es hier zu allen möglichen Beschwerden mit zunehmender Sichteinschränkung und neurologischen Ausfällen kommen. Immer wieder beschreiben diese PatientInnen eine getrübte Sicht durch schwarze Punkte und Lichtblitze, die vor ihren Augen herumtanzen.
Herpes tritt hier besonders um die Nasenlöcher herum auf und in der Nase empfinden diese PatientInnen ein unangenehmes Brennen und Jucken. Der Schnupfen ist meist von eher flüssigem Charakter und die Nase läuft ununterbrochen.
Halsschmerzen gehen einher mit einem Kloßgefühl, das nicht abgeschluckt werden kann. Auffällig sind auch die unangenehm pochenden Hauptschlagadern am Hals, die ein beengendes Gefühl und Druck im Hals und Kopfbereich hervorrufen.
Magenschmerzen treten insbesondere direkt nach der Mahlzeit auf. Die Schmerzen werden als ein besonders starker Druck im Magen empfunden, was sehr unangenehm ist. Der Druck strahlt aus bis hinauf in den Oberkörper.
Häufig gehen die Schmerzen einher mit Verstopfung. Im Magen-Darm-Trakt staut sich der Stuhl auf und verursacht so den drückenden Schmerz. Der Bauch fühlt sich übervoll an und der Magen und die Därme drücken auf die anderen Organe. Durch vermehrte Darmmotilität versucht der Körper den verhärteten Stuhl auszutreiben, was zusätzlich Krämpfe und Schmerzen verursachen kann.
Die Periode tritt in unregelmäßigen Abständen auf. Der Zyklus pendelt sich nicht ein und auch hier scheint das Blut besonders stark in den Adern zu pulsieren. Dieses Herz-Kreislauf-Symptom ist ziemlich auffällig und die heftige Pulsation wird bei fast allen Beschwerden empfunden, besonders im Kopfbereich.
Arme und Beine zittern und zucken besonders in der Einschlafphase und auch andere neurologische Ausfallserscheinungen wie Lähmung und Taubheit können auftreten.
Das unangenehme Brennen wird auch im Rücken und in den Gliedern empfunden. Besonders sind hier die rechten Glieder betroffen. Die Muskulatur ist sehr schwach, die körperliche Entkräftung wird hier sehr deutlich. Auch scheinen die Muskeln sehr verhärtet zu sein. Allgemein sind die PatientInnen steif, unbeweglich und zu schwach.
ALLGEMEIN: Als auffälligstes Allgemeinsymptom wurde die große Empfindlichkeit gegen einen kühlen Luftzug beschrieben (vgl. Hypericum). |