Podophyllum peltatum (der schildförmige Fußblatt oder der Maiapfel, Podo)
gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae), Vorkommen in Nordamerika
GEMÜT:
Podophyllum ist in erster Linie ein gutes homöopathisches Akutmittel bei Durchfall und Erbrechen und kann schulmedizinisch auch als Abführmittel verwendet werden.
Dabei leiden die Podophyllum-PatientInnen sehr unter ihrer akuten Situation. Sie glauben, todkrank zu sein und sind sehr betrübt. Ununterbrochen reden sie davon, dass es ihnen so schlecht geht, dass sie bald sterben müssen und dass sowieso das ganze Leben krank macht. Sie verfallen in eine richtig depressive Stimmung, mit dem Gefühl, dass alles sinnlos ist und dass der Tod sowieso bald eintreten wird. Meistens gehen die Beschwerden mit heftigem Fieber einher.
KÖRPERLICH:
Kopfschmerzen gehen einher mit Schwindelgefühl und drückenden Schmerzen. In akuten Zuständen sind die PatientInnen extrem unruhig, rollen ihren Kopf hin und her und stöhnen vor Schmerz. Typischerweise wechselt sich der Kopfschmerz bei Podophyllum-PatientInnen mit Durchfall und Erbrechen ab. Der Kopf ist dabei sehr heiß und nachts und in den frühen Morgenstunden tritt Kopfschweiß auf.
Auffällig ist besonders bei Kleinkindern, die zu zahnen beginnen, dass sie während akuten Durchfällen ihren Mund sehr fest zusammenpressen und sobald Zähne vorhanden sind, knirschen sie in der Nacht. Die Zahnung bereitet ihnen große Schmerzen und Durchfall als Begleitsymptom ist typisch. Aber auch erwachsene PatientInnen, die unter Durchfall leiden, pressen die Zähne in der Nacht fest aufeinander, tragen häufig deswegen sogar eine Beissschiene.
Die Zunge fühlt sich häufig geschwollen an, weißt Zahnabdrücke auf und die Betroffenen haben einen unangenehm bitteren Geschmack im Mund.
Bei Erkältungen schwellen die Halslymphknoten an, der Hals schmerzt wie rohes, wundes Fleisch und die meist brennenden Schmerzen beginnen rechts und ziehen dann nach links.
Magen-Darm-Beschwerden treten häufig in Form von Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall und aufgetriebenem Abdomen mit drückenden Schmerzen auf. Das Erbrochene ist weißlich, schaumig und riecht unangenehm, wie faule Eier. Nach dem Erbrechen haben diese PatientInnen immer ein sehr großes Durstgefühl. Sie könnten dann eine ganze Flasche Wasser auf einmal zu sich nehmen (vgl. Bryonia).
Auffällig ist hierbei die Schlaflage. Diese PatientInnen können trotz Übelkeit und Schmerzen im rechten Abdomen nur auf dem Bauch liegen. Blähungen riechen ebenfalls nach fauligen Eiern.
Der Durchfall an sich tritt vor allem in der Früh auf und ergießt sich schwallartig in die Kloschüssel. Der Geruch ist sehr unangenehm und meist ist der Stuhl sehr dünnflüssig, teilweise grün, teilweise ockerfarben mit blutigen oder schleimigen Beimengungen. Außerdem können unverdaute Nahrungspartikel mit dabei sein. Diese Art von Durchfall tritt chronisch auf, immer früh morgens mit Erbrechen und abwechselnd mit Verstopfung (vgl. Antimonium crudum).
Typischerweise entsteht der Durchfall an warmen Sommertagen und wenn zuviel saures Obst gegessen wurde.
Bei Podophyllum-Frauen ist die Menstruation häufig unterdrückt oder geht einher mit heftigen Schmerzen in der Gebärmutter und dem rechten Eierstock. Durchfälle nach der Geburt gehen einher mit einem herabdrängenden Gefühl im Unterbauch und der Neigung zu einem Gebärmuttervorfall. Allgemein ist das Bindgewebe sehr schlaff und leiert rasch aus. Schwangerschaftsstreifen sind ein häufiges Problem.
Schmerzen zwischen den Schulterblättern sind ein typisches Symptom für Podophyllum. Auch hier ist die rechte Körperseite bevorzugt betroffen. Zudem tritt ein dumpfer Schmerz in den Gelenken auf und es besteht eine Neigung zu Wadenkrämpfen.
ALLGEMEIN:
Tritt während der Erkrankung Fieber auf, sind diese PatientInnen besonders schwitzig. Nur in der Früh gegen 7 Uhr überkommt sie ein Schüttelfrost. Auffällig ist die große Redseligkeit der Podophyllum-PatientInnen. Allgemein sind diese PatientInnen eher frostig, nur in der Nacht und bei akutem, schmerzhaftem Geschehen kommt es zu Schweißausbrüchen.
Die Beschwerden verschlimmern sich durch heißes Wetter, besonders im Sommer, bei Bewegung, während des Zahnens, beim Waschen und in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 4 Uhr. Milch und besonders saures Obst können die typischen heftigen Durchfälle hervorrufen.
Besserung wird hervorgerufen durch Wärmebehandlungen, gegen Abend, durch Liegen auf dem Bauch und sanftes Reiben und Drücken auf die Magengegend.
Auf den Geruch von Essen reagieren diese PatientInnen sehr empfindlich und es besteht ein großes Verlangen nach saurem Obst. |