Rheum palmatum (der Rhabarber, Rheum)
gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae), Vorkommen in Europa
GEMÜT:
Rheum, der Rhabarber, ist ein sehr gutes Akutmittel bei Durchfallerkrankungen bei Kindern.
Diese Kinder klagen über heftige Bauchschmerzen, krampfen sich zusammen und schlafen sehr unruhig. Durch die Schmerzen im Bauch wälzen sie sich die ganze Nacht hin und her und schreien, nichts scheint die Schmerzen wirklich zu lindern.
Typischerweise sind die Kinder in der akuten Krankheit sehr unruhig, ungeduldig und teilweise etwas grob im Umgang mit ihrem Spielzeug.
Richtig spielen können sie vor Schmerz nicht mehr, doch es zeigt sich eine deutliche Stimmungsschwankung je nach Heftigkeit der Schmerzen. In einem Moment wollen sie einen bestimmten Gegenstand oder zum Beispiel etwas zu trinken haben, im nächsten Moment lehnen sie dies schon wieder radikal ab. Durch Spielzeug lassen sie sich im schlimmsten Fall gar nicht mehr ablenken und verweigern alles, was man ihnen anbietet. Sie sind sehr weinerlich, gereizt und launisch (vgl. Cina maritima).
Auffällig ist auch noch die große Ängstlichkeit bei Bewegung, sei es, dass die Kinder hochgehoben werden, im Kinderwagen geschoben werden oder dass sie im Auto mitfahren.
KÖRPERLICH:
Rheum wird fast ausschließlich als Akutmittel bei Kleinkindern verwendet, die unter heftigen Durchfällen leiden, mit typischer Symptomatik.
Besonders während der Zahnung leiden die Kinder unter diesen säuerlich riechenden Durchfällen.
Ähnlich wie bei Magnesium carbonicum riecht das ganze Kind sauer.
Tag und Nacht schwitzen die Kinder sehr stark. Das Haar ist ganz nass und auch auf dem Gesicht glänzen die Schweißperlen. Allerdings fühlen sich die Kinder nicht sehr heiß an. Der säuerliche Geruch ist sehr intensiv.
Trotz der reichlichen Schweißbildung ist das vorherrschende Gefühl der Kälte immer da. Der gesamte Verdauungstrakt, angefangen bei den Zähnen bis hinunter in den Magen, kann sich kalt anfühlen. Allgemein wird bei Rheum-PatientInnen viel Körperflüssigkeit produziert. Nicht nur der Schweiß ist reichlich, sondern auch der Speichel. Auch aus dem Mund riechen die Kinder sauer (vgl. Chamomilla).
Diese Kinder haben durchaus noch Appetit, doch essen können sie nichts. Das Essen schmeckt ihnen nicht, trotz Appetit, alles schmeckt widerlich und im Magen wird ein unangenehmes Pochen empfunden.
Während des Durchfalls können heftige Krämpfe auftreten mit Schmerzen um den Nabel herum. Typisch ist hierbei die Verschlimmerung durch Kälte. Die Kinder sollten bis zum Hals fest zugedeckt bleiben. Heftige Blähungen quälen das Kind. Selbst das Absetzten von Stuhl nimmt den Druck nicht weg und löst auch die Krämpfe nicht.
Der Stuhl ist dünnbreiig, weißlich bis bräunlich je nach Nahrung. Das Leitsymptom ist hierbei der saure Geruch.
Zusätzlich tritt Schüttelfrost auf. Der breiige Stuhl ist wundmachend, sodass der After stark gerötet ist und brennend schmerzt. Gleichzeitig besteht ein ständiger Drang, Stuhl abzusetzen. Die Kinder müssen ständig pressen, doch es kommt kein Stuhl. Dadurch wird die Darmschleimhaut noch mehr gereizt und es kann zu Schleim- und sogar Blutbeimengungen kommen.
ALLGEMEIN:
Die Beschwerden verschlimmern sich durch Kälte, Entblößen, durch Bewegung, Essen und besonders in der Nacht. Stuhlgang bringt keine Linderung, sowohl davor als auch danach treten heftige Bauchkrämpfe auf. Gebessert werden die Beschwerden durch Wärme, Zudecken und Zusammenkrümmen. |