Spongia tosta, der geröstete Meerschwamm, Euspongia officinalis
Gehört zur Klasse der Hornkieselschwämme (Demospongiae), Vorkommen im Mittelmeer, im Atlantik und im Indischen Ozean
GEMÜT:
Spongia zählt zu den vielen bewährten Hustenmitteln in der Homöopathie.
Am besten passt dieses Mittel zu PatientInnen, die eher feingliedrig sind, meist zum helleren Hauttyp zählend. Die Krankheit zehrt stark an der Kraft der PatientInnen. Jede kleinste Anstrengung kann sofort heftige Hustenattacken auslösen und die PatientInnen fühlen sich sehr elend und erschöpft. Es scheint als wäre jede Kraft aus ihnen herausgewichen.
Zudem sind die Betroffenen sehr furchtsam, leiden an Alpträumen und schlafen sich in die Verschlimmerung hinein (vgl. Lachesis), da Aufregung und Angst ebenfalls heftigste Hustenanfälle auslösen können.
Der Husten geht häufig einher mit Atemnot und Erstickungsgefühlen, sodass diese PatientInnen meist große Angst, ja sogar Panik bekommen zu ersticken. Diese Aufregung wirkt sich aber wiederum schwächend auf ihre Gesundheit und Kraft aus.
KÖRPER:
Die Kopfschmerzen treten bevorzugt im Stirnbereich auf und die PatientInnen beschreiben den Schmerz, als ob der Kopf jederzeit aufplatzen könnte. Um den Hals entsteht ein Engegefühl mit Blutstau im Kopfbereich.
Die Augen neigen zu ständigem Tränen und die Augenwinkel sind mit Schleim verklebt. Die Nase scheint ebenfalls ständig zu laufen mit wässrig, schleimigem Sekret. Doch hier kann es immer wieder auch zu Verstopfung und trockenen, wunden Schleimhäuten kommen.
Die Mundschleimhaut ist hingegen eher trocken, die Zunge dick belegt und an den Backenschleimhäuten treten häufig viele kleine Bläschen auf.
Wie der Mund ist auch der Rachenraum sehr trocken und wund und die Spongia-PatientInnen leiden sehr unter stechenden, brennenden Schmerzen. Die Drüsen sind häufig stark geschwollen und verursachen ein Spannungs- und Kloßgefühl im Hals, wodurch die PatientInnen sehr dazu neigen, sich ständig zu räuspern. Durch die Trockenheit der Schleimhäute verlieren die Spongia-Patientinnen sehr rasch ihre Stimme und jede kleinste Berührung ruft einen harten, trockenen Husten hervor.
Genauso vertragen Spongia-PatientInnen keinen Druck um den Bauch. Die Kleidung muss daher immer sehr weit geschnitten sein. Zudem sind Spongia-PatientInnen extrem hungrig und durstig.
Schwellung ist ein wichtiges Thema bei Spongia. So schwellen nicht nur die Drüsen im Halsbereich an, sondern auch die Keimdrüsen von männlichen oder auch von weiblichen PatientInnen, was zu großen Schmerzen führt. Auch hier sind die Geschlechtsteile sehr berührungsempfindlich und vertragen enge Kleidung nicht. Auffällig ist noch der Genitalschweiß.
Die Entzündungen der Atemwege sind sehr typisch für das Arzneimittelbild von Spongia, das zu den klassischen Hustenmitteln zählt. Der Husten ist hart, trocken, teilweise bellend und die Patientinnen leiden unter schwerer Atemnot. Die Drüsen im Rachenraum können so stark anschwellen, dass die PatientInnen das Gefühl haben zu ersticken.
Bei Kindern tritt sehr häufig ein kruppartiger Husten auf, welcher tief aus den Lungen kommt. Jeder Hustenstoß ist schmerzhaft. Teilweise wird sogar ein blutiger Auswurf abgehustet und die Brust selbst fühlt sich extrem schmerzhaft an. In schlimmen, akuten Zuständen röcheln und pfeifen die PatientInnen wie eine Maschine. Sie müssen mit Kissen etwas erhöht liegen, um besser Luft zu bekommen und warm gehalten werden. Am schlimmsten sind die Hustenanfälle am Abend und in der Nacht, wo die PatientInnen schweißgebadet erwachen aus Panik zu ersticken.
Den zweiten großen Bezug hat Spongia zu Herzerkrankungen wie Angina pectoris und zu krankhafter Herzmuskelvergrößerung. Durch die schweren Atemwegserkrankungen kommt es häufig zu einer Durchblutungsstörung in den Lungen, sodass das Herz vermehrt Kraft aufwenden muss, um die Zirkulation aufrecht zu erhalten. So haben sie im Brust und Halsbereich häufig das Gefühl von Blutstauung und Beklemmung.
Die Haut neigt zu Ödemen und Drüsenschwellungen, welche teilweise auch verhärten können.
ALLGEMEIN:
Die Beschwerden verschlimmern sich im Schlaf, abends und in der Nacht. Kalte Luftzüge, Berührung und jegliche Bewegung und Anstrengung wie zum Beispiel durch Reden verschlimmern ebenfalls den Zustand.
Der Kopf sollte hochgelagert sein, damit die PatientInnen besser Luft bekommen und warme Getränke und Speisen helfen ebenfalls, die Beschwerden etwas zu lindern.
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