Urtica urens ist neben Apis melleficia ein bewährtes Arzneimittel bei Nesselsucht und allergischen Schwellungen mit typisch brennenden, stechenden Schmerzen. Typischerweise tritt der Ausschlag jährlich wiederkehrend auf. Zudem besteht häufig das Problem der Übersäuerung, woraufhin sich eine üble Gicht entwickeln kann.

Im Volksmund heißt es: „Brennnesseln seien gut gegen Rheuma“, so ist auch das homöopathisch aufgearbeitete Mittel Brennnessel ein Rheumamittel.

Kopfschmerzen sind von stechendem Charakter, einhergehend mit Schwindel.

Die Tränensäcke sind stark geschwollen und um die Augen besteht häufig ein Ausschlag mit dem typischen Nesselcharakter – viele kleine, erhabene Quaddeln. Dieser Ausschlag und auch die Schwellung können im ganzen Gesicht, sogar am ganzen Körper auftreten. Die Lippen können angeschwollen sein und es besteht eine Neigung zu Fieberbläschen an den Lippen.

Auffällig ist die starke Sekretionsfähigkeit der Schleimhäute. So wird zum Beispiel sehr viel Speichel gebildet, aber auch bei Schnupfen fließt reichlich Schleim aus der Nase.

Doch nicht nur die oberen Schleimhäute weisen das Symptom auf, sondern auch die Magen-Darm- und Urogenitalschleimhäute. So leiden die PatientInnen neben dem typischen Hautausschlag und den Ödemen am ganzen Körper auch häufig unter einem dünnflüssigen Durchfall mit reichlich Schleimbeimengung. Häufig wechseln sich Nesselsucht und Durchfall ab, wenn zum Beispiel die allergische Reaktion mit Cortison unterdrückt wurde.

Weiters ist Urtica urens ein gutes homöopathisches Mittel bei Beschwerden mit Harnsteinen. Der Urin ist häufig sehr sauer, so dass ein ideales Milieu für die Steinbildung vorhanden ist. Durch die Übersäuerung kommt es bei Fortschreiten der Erkrankung zu weiteren Beschwerden wie zum Beispiel der Gicht mit Ablagerungen in den Gelenken. Bei Schulkindern mit Nesselsucht und weiteren passenden Symptomen für Urtica urens kann es häufig in der Nacht zu unwillkürlichem Harnen kommen.

Der gesamte Genital- und Analbereich ist wund und juckt, da sowohl der Urin, Durchfall als auch der Ausfluss bei Urtica urens-Frauen scharf und wundmachend ist.
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann der Genitalbereich angeschwollen sein, immer einhergehend mit Juckreiz oder stechenden Schmerzen. Wenn in der Schwangerschaft die Nesselsucht ausbricht und diese Frauen nach der Entbindung keinen oder einen sehr rasch versiegenden Milchfluss haben, die Brüste dabei aber stark geschwollen sind, jucken und brennen, kann Urtica urens ebenfalls hilfreich sein.

Die Gelenke, besonders an den Fingern, sind verdickt, geschwollen und sehr schmerzhaft bei jeder Bewegung. Jede Bewegung und Berührung wird als sehr unangenehm empfunden.

Auf der Haut tritt der typische Nesselausschlag auf mit juckenden Quaddeln. Die Haut ist geschwollen, heiß, juckt und schmerzt teilweise sogar heftig.
Wenn Kinder an Windpocken/Feuchtplattern leiden und hierbei typische Urtica urens Symptome vorhanden sind, kann dieses Mittel auch hier zur Unterstützung der Heilung gegeben werden (vgl. Dulcamara).

ALLGEMEIN:

Die Beschwerden verschlimmern sich durch kalte, feuchte Luft, durch Berührung, durch Anwendungen mit Wasser, bei Verbrennungen, Wärme und Anstrengung und durch Meeresfrüchte. Typischerweise treten die Beschwerden jedes Jahr zur selben Zeit auf, häufig im Winter.

Bei Gelenksbeschwerden hilft die Wärme. Aber auch sanftes Reiben und Ruhe lindern die Beschwerden.