Viburnum opulus, die Rinde des gemeinen Schneeballs, Blutbeer, Wasserholder (Vib.)
Gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae), Vorkommen in Asien, Nordafrika
GEMÜT:
Viburnum ist ein noch wenig geprüftes homöopathisches Mittel und hat sich in seiner Wirkung bisher vor allem bei Frauen bewährt, die Beschwerden rund um ihre Menstruation gehabt haben.
Die PatientInnen sind vom Typ her eher ungeduldige, nervöse Personen, welche leicht aufbrausend sind und ständig in Bewegung sein müssen.
KÖRPERLICH:
Viburnum hat als Hauptbeschwerde heftige Krämpfe im Unterleib und hat sich bei drohendem Abort als hilfreich erwiesen (vgl. Sabina). Dennoch ist die Anwendung in der Schwangerschaft nur mit Absprache eines Facharztes für Homöopathie anzuraten, da jedes Mittel die Symptome, die es heilen soll, bei falscher Wahl auch hervorrufen kann, beziehungsweise verstärken kann.
Die Kopfschmerzen treten besonders häufig während der Menstruation auf und gehen einher mit Schwindel bei jeder Bewegung. Die PatientInnen haben das Gefühl als würde ihr Kopf zwischen zwei Platten zusammengedrückt werden und die Schmerzen sind unerträglich.
Das Gesicht der erkrankten Personen fühlt sich heiß an und die Wangen sind ganz rot. Die Augen sind ebenfalls gerötet und fühlen sich ganz wund an.
Im akuten Zustand leiden Viburnum-PatientInnen, insbesondere Frauen, unter plötzlich auftretender Übelkeit, heftigen Bauchkrämpfen und einem starken Brechreiz. Und obwohl sie überhaupt keinen Appetit haben lindert das Essen die Krämpfe etwas. Die Übelkeit wird durch jede kleinste Berührung verschlimmert, da sie keinerlei Druck am Bauch ertragen.
Der Stuhlgang wird erschwert durch eine sehr harte, trockene Konsistenz des Stuhles und durch kleine Fissuren am Anus. Bei jedem Stuhlgang klagen die PatientInnen über einen scharfen, schneidenden Schmerz und teilweise bluten die Risse sogar. Während der Menstruation kann es zu Durchfall und reichlichem Abgang von übelriechenden Blähungen kommen.
Inkontinenz bei heftigen Bewegungen und Erschütterungen des Körpers und ständigem Harndrang sind ebenfalls eine typische Beschwerde von Viburnum-PatientInnen. Und wieder treten diese Beschwerden typischerweise in Zusammenhang mit der Menstruation auf.
Ganz charakteristisch für das Symptomenbild von Viburnum sind die Beschwerden im weiblichen Geschlechtsapparat. Rückenschmerzen und plötzliche starke Krämpfe, teilweise wie Wehen begleiten jede Menstruation und die Patientinnen müssen sich zusammenkrümmen vor Schmerz.
Häufig hört man in der Anamnese, dass diese Frauen ihre Gebärmutter und ihre Eierstöcke sehr deutlich spüren und während den Krampfanfällen haben sie Angst, die Eingeweide würden herausfallen. In der Schwangerschaft besteht die Angst vor einer Fehlgeburt. Häufig bemerken die Frauen den Abgang des befruchten Eis aber auch gar nicht und meinen sie seien unfruchtbar.
Die Blutungen treten erst sehr spät auf, dauern nur kurz und sind von dunkler Farbe und üblem Geruch. Zwischen den Blutungen tritt reichlich Ausfluss auf, der die Schamlippen rötet und ein wundes, brennendes Gefühl verursacht.
Nacken und Rücken sind häufig verspannt und schmerzen. Die PatientInnen fühlen sich schwach und in den Füßen treten häufig Wadenkrämpfe auf. Hierbei hilft Druck und festes Massieren der schmerzhaften Stellen. Bei Rückenschmerzen tut es den PatientInnen sogar gut, wenn sie einen harten Gegenstand in den Lendenbereich pressen.
ALLGEMEIN:
Durch nasses, kaltes Wetter, durch zu langes Liegen aber auch durch heftige Bewegungen verschlimmern sich die Beschwerden allgemein. Aber auch während der Nacht, in stickigen Räumen und kurz vor der Menstruation sind die Beschwerden besonders schlimm.
Gelindert werden die Beschwerden durch Ruhe, frische, warme Luft und entspannte Bewegung.
In manchen Fällen hilft auch Druck sehr gut und jede Form von Essen besänftigt die Übelkeit. |